Verlaufsscoring

Der Begriff Verlaufsscoring, auch Verhaltensscoring genannt, betitelt eine der zwei Arten des Kredit – Scorings. Dabei geht es bei einem bereits existierenden Kreditverhältnis um die kontinuierliche Bewertung des Kreditnehmers seitens der Bank mithilfe statistischer Methoden. Dafür werden qualitative Beurteilungsmerkmale herangezogen, die aus dem Vergleich objektiver Daten bereits ausgefallener und ordnungsmäßig abgewickelter Kredite ermittelt werden.

Die einzelnen Merkmale werden nach einem Punktesystem unterschiedlich gewichtet und anschließend zu einem Gesamtergebnis summiert. An Hand des Ergebnisses ist es dem Kreditinstitut möglich, frühzeitig die Anzeichen für einen eventuellen Kreditausfall zu erkennen. Hauptsächlich wird beim Verlaufscoring auf Hinweise zur Bonitätsverschlechterung des Kunden geachtet. Analysiert wird nicht nur der einzelne Kredit, sondern das gesamte Kundenobligo. Deutliche Warnhinweise sind unpünktliche Ratenzahlungen oder nicht genehmigte Überziehungen. Sollte die durchgeführte Bewertung für den Kunden negativ ausfallen, können vorbeugende Maßnahmen eingeleitet werden. Beispielsweise kann die Bank eine Verstärkung der Sicherheiten einfordern.
Das Verlaufsscoring als standardisiertes Scoring – Verfahren ist demnach für die Kreditinstitute eine bedeutsame Unterstützung im Zuge der Kreditüberwachung. Dadurch ist nicht nur die Steuerung des Einzelrisikos machbar, sondern ebenso die Beurteilung und Kontrolle des gesamten Risikos für die Bank in dem jeweiligen Geschäftsbereich. Gleichzeitig wird für den Kreditnehmer offensichtlich, ob er selbst einen verantwortungsbewussten Umgang mit seinen bestehenden Schulden pflegt.

AGB < Impressum - © 2007 - 2024 Kredit-Engel.de