Verfügungsrahmen - Kreditlexikon

Bei einem Verfügungsrahmen handelt es sich um einen Überziehungskredit der auf dem laufenden Konto des Kreditnehmers eingerichtet wird und für unbefristete Zeit in Anspruch genommen werden kann. Man unterscheidet zwischen Verfügungsrahmen für Privatpersonen und solchen für wirtschaftlich Selbstständige, Freiberufler und Geschäftskunden. Durch einen Verfügungsrahmen hat der Kreditnehmer den Vorteil, jederzeit auf finanzielle Mittel zurückgreifen zu können und flexibel auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können. Die Rückzahlung der abgerufenen Kreditmittel kann jederzeit erfolgen, da kein fester Tilgungsplan eingehalten werden muss.

Für private Kreditnehmer wird häufig der Dispositionskredit als Verfügungsrahmen bereitgestellt, der hinsichtlich seiner Höhe auf das zwei- bis vierfache des monatlichen Einkommens begrenzt ist. Die Einrichtung des Dispositionskredites ist kostenlos. Es fallen lediglich Zinsen auf die angeforderten Kreditmittel an, die beim Abschluss des Kontos monatlich oder quartalsweise verrechnet werden. Wenn ein höherer Verfügungsrahmen gewünscht wird, können private Kunden alternativ zum Dispositionskredit einen Rahmenkredit beantragen, der umfangreichere Finanzierungsmittel zur Verfügung stellt. Hierbei fällt allerdings meistens eine laufende Bereitstellungsgebühr an.
Der Verfügungsrahmen für Geschäftskunden und wirtschaftlich Selbstständige Personen wird als Barkredit bezeichnet. Die Höhe des Verfügungsrahmens wird anhand der regelmäßigen Einnahmen und der finanziellen Lage des Kreditnehmers bestimmt. Einige Banken orientieren die Höhe der Kreditlinie auch am Umfang des vorhandenen Anlagevolumens. Der Kreditnehmer zahlt neben den Zinsen meistens eine Bearbeitungs- und Bereitstellungsgebühr.