Capdarlehen - Kreditlexikon

Ein Capdarlehen ist ein Darlehen mit variablem Zinssatz, für das das Zinsänderungsrisiko durch die Vereinbarung einer Zinsobergrenze (Strike) begrenzt worden ist. Eine solche Vereinbarung wird möglich durch einen Cap.

Der Cap (auch Zinscap, Zinskappe, Deckel oder Zinssicherung genannt) gehört zu den Zinsderivaten und ist ein wichtiges Instrument zur Beherrschung des Zinsrisikos. Der Verkäufer des Caps verpflichtet sich, zu bestimmten Terminen den Zinsbetrag auszugleichen, der durch Überschreitung der vereinbarten Zinsgrenze entstanden sein sollte. Dafür erhält er vom Käufer des Caps eine Prämie.

Die Basis eines Caps bildet in der Regel der EURIBOR für eine während der Laufzeit des Caps fest auszumachende Periode, die zwischen drei und zwölf Monaten liegen kann. Die Zinsfeststellung (Fixing) erfolgt jeweils einige Tage vor Ablauf der Zinsperiode, die Ausgleichzahlung ist dann je nach den Vereinbarungen einige Tage nach dem Fixing zu leisten. Mit der Ausgleichzahlung wird der Zinsbetrag erstattet, um den die Zinsobergrenze (Cap-Zins) bis zur nächsten Zinsanpassung überschritten wird. Beim Cap-Zins handelt es sich immer um den Zinssatz ohne Marge; die maximale Zinsbelastung für den Kreditnehmer und Käufer des Caps beschränkt sich damit auf den vereinbarten Cap-Zins zuzüglich Marge.

Ein Capdarlehen oder ein Darlehen mit Zinskappe kommt insbesondere im langfristigen Immobilienkreditgeschäft vor. Der Kreditnehmer hat damit die Chance, von aktuell niedrigen Zinsen zu profitieren, ohne ein unüberschaubares Zinsänderungsrisiko eingehen zu müssen. Die dafür zu zahlende Prämie kann nicht pauschal genannt werden, sondern bemisst sich an der Differenz zwischen dem aktuellen Zinssatz und der gewünschten Zinsobergrenze und wird zudem durch die Zinserwartungen des Verkäufers bestimmt.

Das Gegenteil von einem Cap ist der Floor, der bei langfristigen Anleihen mit variablem Zinssatz die Vereinbarung einer Zinsuntergrenze bedeutet. Mit einem Floor sichert sich ein Kreditgeber gegen fallende Zinsen ab. Wenn ein Cap und ein Floor für das gleiche Grundgeschäft vereinbart werden, handelt es sich um einen Collar. Bei einem Collar entsteht ein Zinskorridor, der für beide Seiten das Zinsänderungsrisiko, aber auch die Chancen aus dem Grundgeschäft einschränkt.

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